Lexikon der Therapie- und Diagnoseformen
Eigenbluttherapie
Autorin: Waltraud Dreher, Hauptstr. 6, 78585 Bubsheim
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Eigenblut, die elementare Medizin
Wirkung
Die klassische Eigenblut-Therapie ist eine unspezifische Reizkörper-Therapie. Tritt Blut durch eine Verletzung einer Vene oder Arterie außerhalb des Gefäßsystems auf, z.B. durch Stoß oder Fall, entsteht ein Hämatom (Bluterguss). Das Abwehrsystem reagiert auf diesen Reiz mit einer Entzündung. Abwehrzellen, Fresszellen und Antikörper vermehren sich und machen sich auf den Weg, Eindringlinge zu eliminieren. Auch das eigene Blut wird außerhalb der Gefäße als »fremd« betrachtet. Blut ist auch ein Informationsträger von krankmachenden Informationen und Autoimmunprozessen. Die verschiedensten Zellen, Erreger, Giftstoffe und Stoffwechselendprodukte, die sich im Blut befinden, werden nun, durch die veränderte Struktur des Blutes, vom körpereigenen Abwehrsystem identifiziert und beseitigt. Obwohl das Immunsystem vorher nicht mehr oder nur schwach reagiert hat, wird es außerordentlich angeregt, aufgebaut und neu programmiert Bei der Aktivierung des Immunsystems gilt die Arndt-Schulz-Regel: »Schwache Reize fachen die Lebenskraft an, mittelstarke Reize hemmen sie, starke Reize heben sie auf.« Zusätzlich bestätigt die Eigenblut-Therapie den »Hormetischen Effekt«, der besagt, dass kleine Dosen schädlicher Substanzen die körpereigene Abwehr stärken. Da das Blut eines Kranken auch Gift für seinen eigenen Körper ist, kann ihn demzufolge auch eine kleine Dosis Blut anregen.
Indikationen
- Wundheilungsstörungen
- Frakturen
- Sportverletzungen
- Erkrankungen der Haut, z.B. Akne
- Psoriasis
- Neurodermitis
- Depressive Verstimmungen
- Wechseljahresbeschwerden
- Allergien
- Heuschnupfen
- Asthma bronchiale
- Schlafstörungen
- Chronische Schmerzzustände
- Chronische Entzündungen und alte Krankheitsprozesse
- Häufige virale und bakterielle Infektionen
- Zur Besserung des Allgemeinbefindens und in der Rekonvaleszenz
- Grundlegende Störung des Immunsystems.
Die klassisch/konventionelle Eigenblut-Therapie
- Unverändertes Eigenblut
Bei der Durchführung einer klassischen Eigenblutbehandlung wird zumeist aus einer Vene in der Armbeuge ca. 0.1-3,0 ml Blut entnommen und sofort wieder intramuskulär injiziert. Bei kleineren Mengen und zu Beginn einer Behandlung kann das Blut auch unter die Haut verabreicht werden. Zudem besteht die Möglichkeit, dem abgenommenen Blut zusätzlich homöopathische Mittel, Medikamente oder Spurenelemente zuzusetzen, die die Wirkungsweise verstärken. Hämolysierte Eigenblutbehandlung Hier wird steriles Aqua destillata zugefügt und verschüttelt. Dies führt zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen und der Freisetzung der darin enthaltenen Substanzen. - Cluster-Eigenblut-Verfahren
Eine neuere Möglichkeit besteht darin, mit einem eigens dafür hergestellten Gerät (Foamake) das Eigenblut mechanisch zu hämolysieren, es bilden sich kugelförmige Cluster. - Potenziertes Eigenblut
Homöopathische Verdünnung, hergestellt mit einem Tropfen Blut und Alkohol oder als Verreibung in Form von Globuli, wird hauptsächlich in der Kinderheilkunde und bei Spritzenphobikern eingesetzt
Besondere Formen der Eigenblut-Therapie
- Auto-Sanguis-Stufentherapie nach Reckeweg
Hier wird ein Tropfen Blut mit verschiedenen homotoxischen Arzneimittel in einer bestimmter Reihenfolge vermischt, potenziert und stufenweise injiziert. - Aktiviertes Eigenbluthämolysat nach Windstosser
Er fügte dem Nativblut ein Serumaktivator nach Dr. Theurer hinzu und löste dadurch eine spezifische, immunologische Gegenreaktion im Körper aus. - Hämoaktivator-N nach Höveler (HOT)
Das Eigenblut wird mit verschiedenen Zusätze und mittels eines Gerätes einer Elektrolyse, einer UV-Bestrahlung und einer Verschüttelung (Potenzierung) unterzogen - Große Ozon-Eigenblut-Behandlung
Eine größere Menge Blut wird mit einem Ozon-Sauerstoff-Gemisch angereichert und über die Vene zurückgegeben Kurzwellenbestrahltes und mit UV-Licht bestrahltes Eigenblut
Behandlungsverlauf
Die konventionelle Eigenblut-Therapie orientiert sich in erster Linie an der Erscheinung der Krankheit und dem Zustand des Patienten. So wird eine akute Beschwerde meist mit einer größeren Blutmenge in kurzen Abständen therapiert, während die chronische Erkrankung mit minimaler Menge ansteigend beginnt und im Wochenrhythmus auskommt. Die Reaktion des Patienten muss währenddessen genau beobachtet werden und bestimmt dadurch den individuellen Behandlungsverlauf. Die Dauer der Behandlung kann zwischen 2-14 Wochen und bei über 8-20 Injektionen liegen. Nach einer Pause kann eine erneute Serie erfolgen.
Nebenwirkungen und Anwendungsverbote
Stellenweise ist eine leichte Rötung über der Einstichstelle zu bemerken, die aber unbedeutend ist. Müdigkeit und Abgeschlagenheit können vermehrt auftreten, sowie ein leichtes Krankheitsgefühl ein paar Tage lang. Fieber kann erscheinen, wenn die Dosis 2-5 ml Eigenblut beträgt, ist aber auch ein Zeichen, dass das Immunsystem aktiv wird. Erstverschlimmerungen sind möglich, legen sich aber wieder. Oft ist es ein versteckter Herd, der plötzlich schmerzhaft aufflackert, ob Mandeln, tote Zähne oder eine chronische Appendizitis, alles kommt in Bewegung und sollte als positive
Zeichen einer beginnenden Umstimmung gesehen werden. Erkennt man die Störzonen, so kann durch die konsequente Eigenblut-Therapie die Regulationsstarre aufgehoben werden. Schon dadurch bessert sich häufig eine chronische Erkrankung. Natürlich müssen die Regeln der Desinfektion und der Injektionstechnik »lege artis« eingehalten werden, um Abszessbildungen oder Infektionen zu vermeiden.
Verboten für eine Eigenblutbehandlung sind alle Tuberkulosen, Menschen in einer sehr schlechten körperlichen und seelischen Verfassung, akute Thrombosen mit Entzündungen der Venen. (Thrombophlebitis) und bei Blutgerinnungsstörungen.
Bemerkung: Die Eigenblut-Therapie ist kein Eigenblut-Doping!
© Waltraud Dreher. Alle Rechte liegen bei der Autorin.
Siehe auch: Aderlass · Blutegeltherapie
Veröffentlicht am 29.01.2009, zuletzt geändert am 25.02.2011.
Literatur
Adressen zum Thema »Eigenbluttherapie«
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