HpMueller

Anmeldedatum: 09.11.2006 Beiträge: 43 Wohnort: Gelsenkirchen
|
Verfasst am: 30.08.2007, 16:15 Titel: Panik bei einer akuten Halsentzündung |
|
|
Es ist Samstag, 18.00 Uhr.
Patientin, 33 Jahre, ruft an und berichtet, sie hätte Panik, dass Sie die kommende Nacht möglicherweise nicht überleben könnte.
Warum hat sie diese Angst?
Sie berichtet, dass Sie gerade wegen starker Halsschmerzen beim Notarzt war. Der Arzt hat ihr ein Antibiotikum verschrieben. Die Tabletten hat sie zwar bei der Apotheke bekommen, aber sie sind so groß, dass sie diese nicht schlucken kann. Überhaupt kann sie nur unter sehr großen Schmerzen schlucken. Der Hals fühlt sich an, als wenn er vollkommen zugeschwollen wäre. Der Schmerz strahlt bis in das Ohr. Heute morgen ist sie mit leichten Halsschmerzen auf der linken Seite erwacht. Im Laufe des Tages wurden die Schmerzen immer schlimmer, ziehen langsam auch nach rechts. Inzwischen tun ihr auch die Zähne weh.
Obwohl die Patientin ganz heiser ist und angibt, dass auch das Sprechen starke Probleme bereitet, redet sie doch sehr schnell und sehr viel. Darüber, wie der Arzt ihren Hals untersucht hat, welcher Aufwand es war, die Tabletten zu bekommen, dass sie ganz allein zu Hause ist, dass der Hals immer weiter zuzuschwellen scheint, dass ihre Hunde unversorgt sind, wenn sie ins Krankenhaus muss, ob ich denn kommen würde, wenn sie nun überhaupt keine Luft mehr bekommen würde, darüber, dass sie Angst hat, zu sterben, ....
Ich erkläre der Patientin, dass ich zu weit von ihr entfernt wohne, um bei einer plötzlich auftretenden akuten Atemnot rechtzeitig bei ihr zu sein. (Mit dem PKW habe ich fast 30 Minuten Fahrzeit.) Deshalb möchte ich lieber gleich abchecken, ob eine Einweisung ins Krankenhaus notwendig ist.
Vor Ort finde ich eine sehr blasse Patientin, die nicht aufhören kann zu reden, obwohl es ihr doch so weh tut. Sie muss sich immer wieder räuspern, um sprechen zu können. Sie ist ruhelos, sagt, dass sie sowieso meist bis in die späte Nacht aktiv ist. Außerdem klagt sie darüber, dass sie heute noch nichts habe essen können, obwohl sie doch so hungrig sei. ("Ich bin schon ganz zittrig") Es geht einfach keine Nahrung durch ihren Hals. Die ganze Zeit hat sie das Gefühl, gleich ersticken zu müssen. Das Herz klopft ihr bis in den Hals. Kleidung am Hals, ja sogar die Halskette waren unerträglich.
Hier haben wir ein typisches Lachesis-Bild. Ich beruhige die Patientin, verspreche, bei ihr zu bleiben und, wenn nötig für die Klinikeinweisung zu sorgen. Dann löse ich 2 Globuli Lachesis C 200 in Wasser auf und gebe ihr einen Schluck davon. Wir reden noch ein Weilchen und ca. 10 Minuten später gebe ich ihr noch einmal einen Schluck aus dem Glas, nachdem ich kurz umgerührt habe.
Jetzt wird die Patientin deutlich ruhiger, legt sich auf das Sofa und schließt die Augen. Sie fühlt sich nicht mehr allein. Das hilft schon.
Und dann, nur eine gute halbe Stunde nach der ersten Mittelgabe setzt sie sich wieder auf und sagt, sie würde jetzt gerne eine Currywurst mit Pommes essen. Sagt es, zieht Ihre Schuhe an, bedankt sich für mein Kommen, geht nebenan zur Bude.
Die Angst war weg, der Schmerz im Hals deutlich weniger, die Stimme war wieder normal. Sie konnte wieder schlucken. Die Currywurst hat gut geschmeckt (mir übrigens auch). Am nächsten Morgen waren die Halsschmerzen ganz verschwunden.
Bei einem so klaren Symptomenbild kann man leicht das richtige homöopathische Heilmittel finden. _________________ Gandhi: "Homöopathie ist die modernste und durchdachteste Methode um Kranke ökonomisch und gewaltlos zu behandeln." www.homeopathie-praxis.de |
|